Genau dieser Frage geht die Ausstellung in 10 Themenschwerpunkten nach – und bezieht zusätzlich die Anwohner*innen aktiv mit ein: Eindrücke, Kritik und Perspektiven der heutigen Bewohner*innen und Besucher*innen werden gesammelt und dokumentiert.
https://www.gustav-oelsner-gesellschaft.de
Eröffnung der Ausstellung: 100 Jahre Nutzung des Oelsner-Wohnblocks Langenfelder Straße – Arnkielstraße am „Blauen Container“, Arnkielstraße 15
Inflation, Spekulation und ein dramatischer Mangel an Wohnraum bei gleichzeitig sehr hoher Bevölkerungsdichte versetzen das Altona der 1920er Jahre in eine prekäre Lage, die unbedingt kommunales Handeln erfordert. Die Situation bietet damit Potenzial für dringend benötigte innovative Lösungen auf dem Weg Altonas zur Großstadt. Unter Bausenator Gustav Oelsner entstehen bis heute das Stadtbild prägende Wohngebäude. Nicht nur hohe ästhetische Ansprüche, sondern vor allem Zufriedenheit und Gesundheit dominieren Oelsners Vorstellungen, der größtmögliche Nutzwert für Bewohner*innen steht im Fokus.
Die hohen sozialen und städtebaulichen Qualitäten der kommunalen Wohnblöcke sind heute gut beschrieben und dokumentiert. Oelsner entwickelt beispielhafte Wohnblöcke als Antworten auf eine Ausgangslage, die auch 2025 nichts an Aktualität verloren hat: Es besteht eine hohe Nachfrage an günstigem Wohnraum in urbanen Gebieten, gleichzeitig werden zwar neue Gebäude errichtet, aber die dringend benötigten sozialen Wohnungsbauten sind für Investoren unrentabel. Hohe bautechnische Standards erschweren ein kostengünstiges Bauen für untere und mittlere Einkommensschichten: Eine dramatische Zuspitzung der Situation und eine soziale Entmischung der Quartiere droht.
Viele der unter Gustav Oelsner entwickelten Gebäude haben ihre angedachte Nutzungsdauer heute bereits weit überschritten, erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit und feiern in den kommenden Jahren sogar ihr 100-jähriges Bestehen – gemeinsam mit der angesprochenen Entwicklung ist das für die Gustav-Oelsner-Gesellschaft ein Anlass, die Lösungen Oelsners auf ihre Aktualität und Zukunftsfähigkeit hin zu überprüfen.
Im Jahr 2025 sollen in der Ausstellung „ 100 Jahre Nutzung des Oelsner-Wohnblock Langenfelder Straße – Arnkielstraße“ deshalb die sozialen, architektonischen und bautechnischen Aspekte der unter Gustav Oelsner entwickelten Wohnblöcke untersucht werden. Den Auftakt markiert der Wohnblock Langenfelder Straße – Arnkielstraße.
Am 10.07.2025 wird die Ausstellung um 15 Uhr eröffnet, ab 16 Uhr erfolgt eine Einführung zusammen mit der SAGA.
In einer Zeit wachsender Wohnungsnot in Hamburg lohnt der Blick zurück: Die Wohnbauten des ehemaligen Altonaer Bausenators Gustav Oelsner aus den 1920er Jahren sind nicht nur ein bedeutendes städtebauliches Erbe – sie liefern auch heute noch wichtige Impulse für die aktuelle Debatte um bezahlbaren Wohnraum: Trotz wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Krisen entstanden in jener Zeit durch Gustav Oelsner und die SAGA hochwertige kommunale Wohngebäude – als bewusster Gegenentwurf zu den überfüllten Mietskasernen und profitorientierten Investitionsbauten. Gustav Oelsners Leitprinzipien von Licht, Luft, Sonne und einer menschenfreundlichen Gestaltung reagierten direkt auf die sozialen und hygienischen Missstände der Epoche. Mit dieser Haltung prägte die Architektur die Entwicklung Altonas zu einem Pionierstandort des frühen Neuen Bauens. Verträgliche Mindeststandards sollten die Qualität der Wohnungen hoch und die Baukosten niedrig halten – dieser Anspruch findet sich ebenfalls im aktuellen Programm des „Hamburg Standard“ der Initiative für kostenreduziertes Bauen in Hamburg.
Erfüllen die Gebäude Gustav Oelsners die Leitlinien für kostenreduziertes Bauen?
Genau dieser Frage geht die Ausstellung in 10 Themenschwerpunkten nach – und bezieht zusätzlich die Anwohner*innen aktiv mit ein: Eindrücke, Kritik und Perspektiven der heutigen Bewohner*innen und Besucher*innen werden gesammelt und dokumentiert.
Ausstellung
10.–24. Juli 2025
jeweils Donnerstag bis Sonntag, 13–19 Uhr
Im Ausstellungscontainer vor der Arnkielstraße 15
Eröffnung
Donnerstag 10. Juli ab 15 Uhr
Um 16 Uhr Einführung in die Ausstellung durch Sven Solterbeck (SAGA) und Volker Schmidt (Gustav-Oelsner-Gesellschaft)
Finissage
Donnerstag 24. Juli ab 15 Uhr
Mit Anbringung der Denkmalplakette am Wohnblock, ein sichtbares Zeichen für die Bedeutung kommunalen Bauens in Altona.
Mit freundlicher Unterstützung durch
SAGA Unternehmensgruppe
Max Hoffmann GmbH & Co. KG
Ruberoid Team AG
ragb Ramm Grundstücksbewirtschaftung
dieARCHITEKTURwerkstatt
Die Ausstellung in der Arnkielstraße ist der Auftakt einer Ausstellungsreihe der Gustav-Oelsner-Gesellschaft für Architektur und Städtebau e.V. In den kommenden Jahren wird sie an weiteren, ausgewählten Bauten Gustav Oelsners in Altona fortgesetzt.